Eschborn-Frankfurt City Loop

Am 1. Mai ging es mit neuem Namen und neuer Strecke zum Rennen nach Frankfurt. Nach dem Ausscheiden des bisherigen Hauptsponsors hieß es das erste Mal nicht mehr Rund um den Henniger Turm sondern Eschborn – Frankfurt City Loop. Die fast 3.000 Starter in diversen Rennklassen machten sich keinerlei Gedanken um die Namensgebung. Vielmehr machten sich alle Starter Gedanken um den neuen Startmodus. Alle Rennen wurden gleichzeitig gestartet. Die Einteilung der Starter in die Startblöcke erfolgte ohne Berücksichtigung des jeweiligen Rennens ausschließlich auf Basis der im letzten Jahr gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit. Die daraus resultierenden Probleme äußerten sich direkt nach dem Start bei der ersten Verengung der Streckenführung. Ein Durchkommen war nur mit viel Konzentration und manchmal auch mit einem Rückzieher möglich. Viele Racer haben dies erst eingesehen nachdem sie auf dem Bürgersteig oder der Verkehrsinsel liegend über eine neue Strategie nachdenken durften. Vom Team GPA Procycling Breuna startete dieses Jahr Armin Guthardt allein. Aufgrund der guten Durchschnittsgeschwindigkeit von 2009 erfolgte der Start aus Block 1, Leistungsklasse A, also von ganz vorn. Auf den ersten Kilometern war diese Startposition sehr hilfreich, das Gedränge hielt sich in ertragbaren Grenzen. Wie bei den Profis, ging es direkt nach dem Startschuss los als könnte man sich mit der Siegprämie zur Ruhe setzen. Ohne Gnade wurde die Innenstadt von Eschborn unter die schmalen Reifen genommen. In einem geschlossenen Pulk kann man Geschwindigkeiten mithalten, die für einen Hobbyradler auf einem Standardrad nicht vorstellbar sind. Aber nach ca. 30 km und den ersten echten Hügeln war schnell klar: dies geht so nicht zu Ende. Die Kräfte schwanden zusehends, das Pulver war verschossen. Nachdem Gedanken wie „du hörst sofort auf, stell das Rad ab, nein, werf es weg, nie wieder setze ich mich auf ein Rennrad, wo kann ich mich schnell vom Nürburgring abmelden, wo steht mein Auto, schei.. kein Geld fürs Taxi dabei,….“ fertig gedacht waren, hatte mich der 2. Pulk eingeholt. Jetzt schnell eine neue Strategie: den Pulk musst du halten, egal wie. Irgendwie ging das dann auch. Und schon wurde es wieder ganz lustig. Eine Verkehrsinsel hatte sich unangekündigt einfach in den Weg gestellt. Der Platz zum Durchfahren war ganz eindeutig viel zu eng für die Racer die alle da durch mussten. Ich hatte es geahnt, dann wurde es Wirklichkeit: das erste mal hautnah einen Massensturz erleben. Toll! Nachdem so ca. 15 Fahrer rechts von mir und 15 Fahrer links von mir auf der Straße lagen, stellte sich heraus, dass die gewählte Linie doch nicht schlecht war. Ich konnte ohne Sturz meine Fahrt fortsetzen. Die hässlichen Geräusche klingen aber immer noch in meinen Ohren. Nach 43 km kam dann das rennentscheidende Ereignis: unser Pulk wurde durch ein Schild „Ziel 43 km“ und die Zuschauer „ihr müsst hier abbiegen“ in die Irre geleitet. Der ganze Pulk fuhr falsch, musste anhalten und umdrehen. In der Zwischenzeit konnte der nächste Pulk passieren. Pech gehabt und den Rest des Rennens über die blöde Beschilderung geschimpft!

Trotz der vielen Ereignisse war der Platz 120 von 876 Startern im 76km Rennen ein gutes Ergebnis. In Hinblick auf die Situation nach ca. 30 km habe ich mir vorgenommen, das was ich will mit dem was ich kann näher zusammen zu bringen, es könnte helfen!

Ergebnisse >>

Keep Racing!

Armin

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Nachtrag:

Nach dem Lesen des Berichts hat der Veranstalter Besserung für nächstes Jahr versprochen. Er stellt an allen wichtigen Stellen dies Schild auf:

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  1. Dilli

    Cool geschrieben, ich kann mir ja vorstellen wie es da zur Sache ging. 76km unter Rennbedingungen sind schon mal echt heftig. Zum Glück hat es dich nicht erwischt.

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