Es gibt sie noch, die wahren Abenteurer und Aussteiger, die die gehen um anzukommen. Und wo findet man Sie? Auf dem Diemelradweg zwischen Volkmarsen und Warburg 🙂
Über 8 Jahre und knapp 50.000 km war Florian Schmale in der Welt mit seinem Fahrrad unterwegs. Auf der Suche nach einem neuen, sinnerfüllten Leben.
Da ich seinen Blog etwas verfolgt hatte erkannte ich Florian sofort, als ich ihn im Winter 2020 auf dem Radweg entdeckte … ohne Radhelm, mit Dreadlocks und ohne die typische Funktionsbekleidung rollte er in Richtung Warburg. Ein kurzer Blick über meine Schulter reichte aus und ich erkannte Ihn an seinem Lächeln: „Hey, bist du der Schmale? Ja man, hier kennen mich mehr Leute als ich vermutet hatte …“ Da war es nun vorbei mit der großen Anonymität und Freiheit. Florian war gerade unterwegs von einem Besuch in seinem Heimatort Arnsberg. 6 Monate war er nun wieder in Deutschland auf der Suche nach einem neuen Anfang. Noch immer war er mit dem gleichen Bike unterwegs, mit welchem er vor 8 Jahren gestartet war, ganz nach seinem Prinzip: „Man kann mit jedem Rad reisen, Hauptsache es fährt“.
Ich begleitet ihn bis zur Tankstelle nach Warburg und wir verabschiedeten uns mit einem Selfie.
Interview Florian Schmale – ein Radreisender
Warum bist du gestartet?
Weil ich das Gefühl hatte, es fehlte etwas in meinem Leben. Trotz Job, Freundin und sozialem Umfeld fand ich die Aussicht, in so einem „normalen Leben“ bis zur Rente mit 65 zu arbeiten, nur um sich das Leben leisten zu können, nicht sehr befriedigend. Da musste doch noch mehr gehen.
Was hat dich motiviert immer weiterzufahren?
Die Neugierde, was wohl hinter der nächsten Kurve liegen mag, was wohl der nächste Tag bringen wird.
Was war Deine gefährlichste Situation?
Eindeutig der Verkehr in manchen Ländern. Rücksichtslose LKW- und Busfahrer, welche gefühlt nicht nur meinen Tod in Kauf nehmen würden, ja ihn sogar manchmal zu provozieren schienen. Deutschland ist verglichen damit das Land der rücksichtsvollen Autofahrer.
Einige Höhepunkte der Gastfreundschaft?
Im Iran, dem Land vor dem ich am meisten gewarnt wurde, wurde ich täglich von Wildfremden von der Straße weg eingeladen, verköstigt und oftmals gedrängt doch noch länger zu bleiben. Ohne jegliches Misstrauen und mit sehr viel Wärme begegnen einem dort die Menschen, da könnten sich die meisten Deutschen mal eine Scheibe von abschneiden.
Was hast du über dich und das Leben gelernt? (in einem Satz ;-))
Das Leben ist eine Reise – Du bestimmst Ziel, Weg und Geschwindigkeit!
Wirst du es wieder tun?
Bestimmt nicht noch einmal für acht Jahre, aber mit dem Fahrrad zu reisen ist für mich eine der besten Wege die Welt und auch sich selbst zu entdecken.
Danke Florian
Mehr von Florians Abenteuern findet Ihr in seinem Blog und auf Vimeo.
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